Entspannter durch den Familienalltag

Von Marina Hoffmann.

Wie du deine Gelassenheit als Elternteil stärkst

„Wird das jetzt die ganzen Jahre so anstrengend weitergehen?!“

Wenn du dir auch manchmal diese Frage stellst, während du völlig erschöpft und genervt zwanzig Minuten zu spät zum Termin antriffst, dann lies gerne weiter.

Ich persönlich wollte gerne eine schnelle Veränderung. Ich wollte „schnell geduldiger werden“. Ich wollte, dass meine Kinder schneller Selbstbeherrschung lernen.

Stattdessen musste ich feststellen, dass Wachstum ein Prozess ist und Zeit braucht. Und das ist alles andere als einfach anzunehmen, vor allem wenn man perfektionistisch unterwegs ist. Damit möchte ich dich jedoch nicht entmutigen oder sagen: „Häng deine Wünsche von entspannter Elternschaft an den Nagel, es geht stressig weiter!“

Nein, denn Elternschaft birgt die große Chance, unser Stresstoleranzfenster zu erweitern und sogar zu reifen.

Folgende drei Gedanken könnten dir also dabei helfen, besser mit dem Familienalltags-Stress umzugehen:

  1. Werte deinen gestressten Zustand nicht ab: Ja natürlich erlebst du Stress und vielleicht sogar Unsicherheit! Du warst vorher noch nie Elternteil, hattest vielleicht noch nie so viel Schlafmangel und zahllose, andere unerfüllten Grundbedürfnisse. Verurteile dich deshalb nicht für deine Gereiztheit, sondern sage lieber wohlwollend zu dir selbst: „Das ist eben echt herausfordernd und frustrierend für mich. Es ist okay so zu fühlen.“ Diese liebevolle Zuwendung zu dir selbst hilft deinem Nervensystem, sich besser zu regulieren und aus der Stressspirale herauszukommen.

  2. Löse dich von dem Mythos der konfliktfreien Familie: Streit und Frustration gehören zum Familienleben dazu und dienen uns, unsere Grenzen kennenzulernen und zu reifen. Auch Geschwisterstreit bedeutet nicht zwangsläufig, dass du etwas falsch machst oder dass die Geschwister eine schlechte Beziehung zueinander haben. Nimm das als eine vielleicht neue Haltung an, denn unerreichbare Erwartungen führen zu innerem Druck und damit zu Stress.

  3. Kümmere dich regelmäßig um eine Bindung zu deinen Kindern. Je mehr wir im täglichen Funktionieren stecken und es nur noch um Termine, Checklisten und Sorgen geht, ist unser Inneres von unseren Kindern abgewendet. Das heißt nicht, dass du den ganzen Tag mit ihnen spielen sollst, aber nimmt dir Auszeiten, um Beziehung zu pflegen. Suche ihr Lächeln, ihre funkelnden Augen und interessiere dich für ihre Gedanken. Wenn du einen schweren Tag hattest und dich deine Kinder nur genervt haben, dann warte bis sie schlafen und schau ihnen beim Schlafen zu. Dies kann dir deine weichen Fürsorgegefühle zurückbringen und dir helfen, den nächsten Tag ohne angestaute Wut zu beginnen.

 

Marina Hoffmann ist Christliche Kongressveranstalterin und Elternmentorin für bindungsorientierte Erziehung.

Der nächste, große Resilienzkongress für christliche Eltern findet vom 4. – 11. Juni 2024 statt. Für alle Eltern, die ihre Kinder schützen und stärken möchten.

Anmeldung und Infos unter www.das-weiche-herz.de/kongress

 

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