Gottes Nähe erleben in schwierigen Zeiten
Von Nga.
Bericht einer stillen Geburt.
Liebe Tabea,
danke für all Deinen Input. Ich war nach zwei kleinen Geburten in 2019 nun bei meiner ersten „großen“ Geburt, die nun dazu auch noch eine stille gewesen ist, sicherlich noch nicht perfekt vorbereitet, aber mir ist aufgefallen, dass es einen Unterschied bei mir selbst und dem Team der Geburtsklinik macht, wie Du dazu anregst, den Heiligen Geist Gottes in den Kreißsaal einzuladen und ihm alles hinzugeben und anzuvertrauen. Während der Entbindung habe ich mich mit jeder Wehe daran erinnern und davon motivieren lassen, dass es mich der Begegnung mit meinem Sohn näher bringt. Wir hatten nach Unterstützung mit Wehentee, -öl und 1 Milligramm Prostaglandine dann eine Austreibungsphase von zwei Stunden.
Noch zuvor, während ich auf das Einsetzen der Wehen wartete, dachte ich an meine Mama, die mit wenig Sprachverständnis bei meiner Geburt alleine gewesen ist, da mein Papa damals mit Tuberkulose in Krankenhaus-Quarantäne lag. Mich erfüllte Dankbarkeit und starke Anerkennung — ich ehrte, was meine Mama da vor über 40 Jahren vollbracht hat.
Obwohl sie zurzeit aufgrund von starken Depressionen und Psychosen in einer Geronto-Psychatrie-Einrichtung ist, berichtete das Pflegeteam, dass sie am Tag von Leos Geburt mehr Lebenswillen hatte und ungewöhnlicherweise selbst und aktiv darum bat, mit ihrer Tochter (mir?) telefonieren zu dürfen. Sie riefen letztlich (von Gott geleitet) meine ältere Schwester an, doch ich bin mir sicher, dass meine Mama die Herz-zu-Herz-Verbindung zu mir wahrgenommen hat und dass da mehr zwischen Himmel und Erde ist als das, was wir sehen können.
Als Leo („tapfer“, „löwenstark“, benannt nach seinem Großopa) mit 40 cm Körpergröße und 1280 Gramm Gewicht um 16:06 Uhr am 16.07.22 geboren worden war und die Kinderärztin keinen Herzschlag feststellte, konnte ich in den darauffolgenden Momenten völlig im Frieden sein und meinen tot geborenen Sohn mit Staunen ganz genau betrachten, berühren und inspizieren. Ein Meisterstück des Herrn, so wundervoll geformt und erschaffen! Und das, obwohl uns ein heftiger genetischer Defekt bei Leo diagnostiziert worden war. Er hatte keine ersichtlichen Handicaps. Alles war da, er war da! Später las ich in Angie Smiths „I Will Carry You“, dass im Judentum davon ausgegangen wird, dass eine Seele nach dem Versterben noch drei Tage präsent ist. In der Rückbetrachtung würde ich das bestätigen: Ich konnte ihn nach wie vor erleben und seine Persönlichkeit spüren, wir haben „Erste-Male“-Erinnerungen gemacht (hab z. B. mit ihm im Arm getanzt) und haben uns voneinander auf ein Wiedersehen verabschiedet.
Wir sind sehr traurig, dass wir unseren Leo nicht noch länger physisch bei uns haben dürfen, es tut so, so weh, aber wir sind dankbar, dass wir mit der Hoffnung auf Ewigkeit trauern und dass der Gott allen Trosts uns nah ist.
Nga durchlebte eine lange Kinderwunschzeit. Sie ist Mutter von 3 Himmelskindern. Bei ihrer dritten Schwangerschaft meldete sie sich zu unserem Onlinekurs „Christliche Geburtsvorbereitung“ an. Sie wusste schon recht bald, dass ihr Sohn Trisomie 18 hat und wollte die geistliche Atmosphäre schon während der Schwangerschaft und Geburt bewusst vorbereiten.
Heute ist sie dankbar über die Selbsthilfegruppen, die es für Eltern mit Himmelskindern gibt. Dort ist sie ein Licht Gottes für viele andere Eltern.
Mit unserem Onlinekurs „Christliche Geburtsvorbereitung“ wirst du nicht nur auf deine Geburt vorbereitet, sondern bekommst auch schon viele praktische Tipps wie du in deiner Schwangerschaft dein Kind geistlich prägen kannst. Mehr Infos dazu bekommst du hier:
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