Segnen als Lebensstil

Von Dana Rose.

Was wäre, wenn Segen zu etwas alltäglichem wird?

Diese Frage stelle ich mir, seitdem ich das Buch „Bitte segne mich!“ von Gary Smalley und John Trent gelesen habe.

Als Tabea mich anfragte über das Thema segnen zu schreiben, hatte ich ihr bereits begeistert erzählt, dass es ein Thema ist, dass mir gerade am Herzen liegt. Dass ich mir wünsche das Segnen in meine Arbeit als Mütterpflegerin einzubauen, ebenso wie, das Segnen im Alltag für Familien greifbar zu machen. 

In der Bibel lesen wir öfters von dem Segen für den Erstgeborenen. (zum Beispiel bei Jakob und Esau in 1. Mose 27) Wir denken daran, dass uns zur Hochzeit die Eltern den Segen geben, den Segen bei einer Taufe oder am Ende eines Gottesdienst. Aber war dir auch bewusst, das Segnen ein Lebensstil sein kann? Segnen hat so viele wunderbare und heilsame Aspekte. Wie toll ist es, dass wir damit jeden Tag einen Unterschied machen können. Vor allem im Leben unserer Kinder und in unseren engsten Beziehungen.

Du fragst dich nun vielleicht, wie du das Umsetzen kannst? Ich kann dir, wenn du das Thema vertiefen willst, auf jeden Fall das oben genannte Buch empfehlen. Darin werden fünf Segenselemente benannt. Ich möchte dir im Folgenden die Segenselemente nennen und mit persönlichen Erfahrungen ergänzen. Hierbei geht es um Anregungen für den Alltag.

 

1. Die bedeutsame Berührung

In „Bitte segne mich!“ wird auf Studien zur Bedeutung der Berührung eingegangen. Sehr spannend! Das Fazit davon ist, der körperliche Segen den wir erhalten. Ganz besonders Kinder benötigen diese Art von Zuwendung. Im Alltag können das Küsse, Umarmungen oder kleine Berührungen sein.

In meiner Herkunftsfamilie wird bis heute viel Umarmt und es tut mir gut. Es gibt mir ein Gefühl von Annahme und wertvoll für die Familie zu sein. Manchmal ist es Freude und manchmal Leid teilen, ohne das Worte nötig sind.

In meiner Ehe sind es die kleinen Berührungen. Wenn mein Mann nach meiner Hand greift, mich beim Kochen von hinten umarmt oder im Auto seine Hand auf mein Bein legt.

 

2. Eine gesprochene Botschaft

Hier sind Worte der Ermutigung und Lob gemeint. Aber auch die Versicherung der Liebe ohne an eine Bedingung gekoppelt zu sein.

Zu hören, dass man geliebt ist und ermutigt zu werden, stärkt uns fürs Leben. Zu wissen, weil wir es hören, das wir nicht allein sind, jemand für uns betet ist so wertvoll.

In meiner Herkunftsfamilie sagen wir uns bis heute, dass wir uns lieb haben und, dass wir für einander beten. Ganz besonders in schwierigen Lebensphasen hat mir das immer viel bedeutet.

 

3. Die Vermittlung von hoher Wertschätzung ohne die Anbindung an Leistungen.

Dafür kannst du Bilder und Metaphern nutzen, Sie machen die Worte greifbarer. Erzähl deinem Kind die Geschichte seiner Geburt und welche Freude dadurch in die Familie gekommen ist.

Als Kind fand ich es immer ganz wunderbar, wenn meine Oma mich Adlerauge genannt hat.

Und meine Eltern haben mir immer wieder erzählt, wie sehr sie sich ein Kind gewünscht haben und wie groß die Freude war, als ich endlich da war.  Das hat mir immer das Gefühl gegeben, geliebt und wertvoll zu sein.

 

4. Die Verheißung einer besonderen Zukunft

Hoffnung schenken und ermutigen sinnvolle Ziele zu setzen hilft die besten Eigenschaften zu fördern. Du kannst deinem Kind sagen, dass es mit seiner fürsorglichen Art ein toller Ehepartner sein wird. Dass, das Kind ein guter Freund ist, weil es gut zuhören kann. Oder du ermutigst dein Kind, seine Talente zu fördern.

Im Buch gibt es das Beispiel von einem Mädchen, dass trotz Lernbehinderung Lehrerin wurde. Dazu hat auch die Ermutigung der Eltern beigetragen, die Förderung der guten Eigenschaften und natürlich der Einsatz des Mädchens selbst.

In meiner Herkunftsfamilie wurden wir ermutigt beruflich den Weg einschlagen zu dürfen, den wir wollen. Wir wurden gefördert wo es notwendig war und es wurde uns nie gesagt, dass wir „zu dumm“ sind und deshalb Nachhilfe benötigen.

 

5. Eine aktive Verpflichtung

Kinder brauchen Eltern, die ihnen gegenüber eine Verpflichtung eingehen. Die Autoren im Buch sagen, dass „die aktive Verpflichtung der Mörtel ist, der die anderen Segenselemente zusammenhält“.

Nimm Gott in die Segensworte mit auf. Finde heraus, wie du jedes deiner Kinder individuell segnen kannst, indem du das Bedürfnis des Kindes erkennst.

Hör aktiv zu. Kenne deine Kinder. Was sind die Tagträume, welche Pläne könnte Gott mit ihrem Leben haben? Was gefällt am Schulalltag und was nicht? 

Die aktive Verpflichtung kostet dich etwas, Zeit und manchmal Geld. Es ist Durchhaltevermögen gefragt. Neue Gewohnheiten müssen erst gebildet werden.

Im Buch wird vorgeschlagen, dass man sich mit anderen vernetzen,  austauschen und erinnern kann, dran zu bleiben.

 

Was wäre also, wenn Segen zu etwas alltäglichem wird und dennoch etwas besonders bleibt?

Ich bin davon überzeugt, dass uns dieser Lebensstil im wahrsten Sinne des Wortes zum Segen werden kann.

 

Dana Rose ist Mütterpflegerin aus Iserlohn (zwischen Ruhrgebiet und Sauerland im Märkischen Kreis). Mehr über ihre Arbeit erfährst du unter www.mamaherz-muetterpflege.de

 

Du hast auch etwas zum Thema Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt oder Elternsein zu sagen? Wir sind immer auf der Suche nach ermutigenden Beiträgen und freuen uns, von dir zu hören!

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